Nachdem am 3. März der vorübergehende Schutz für ukrainische Flüchtlinge eingeführt wurde, der ein befristetes Aufenthaltsrecht und Zugang zum EU-Bildungs- und Arbeitsmarkt gewährt, arbeiten die französische Ratspräsidentschaft und die EU-Kommission derzeit noch an einem “10-Punkte-Plan“, um die gemeinsame europäische Reaktion zu verbessern.

Dazu gehören eine EU-Registrierungsplattform und die Koordinierung im Bereich Transport sowie besondere Leitlinien für die Aufnahme und Unterstützung von Kindern in Zusammenarbeit mit der EU-Asylagentur.

Seit der Militärinvasion Russlands waren bereits über vier Millionen Menschen gezwungen, ihre Heimat hinter sich zu lassen und Zuflucht zu suchen. Ein Großteil der aus der Ukraine geflüchteten Menschen kam in den EU-Nachbarländern Polen, Rumänien, Ungarn, der Slowakei und Tschechien an.

Da ukrainische Männer weiterhin verpflichtet sind, ihr Land zu verteidigen, sind die meisten Geflüchteten Frauen und Kinder. Fast die Hälfte dieser Menschen ist minderjährig und bedarf somit eines besonderen Schutzes. Gerade für Kinder und Jugendliche kann es gravierende Folgen haben, so brutal aus dem gewohnten Umfeld gerissen zu werden.

Während der Plenardebatte mit Rat und Kommission am Dienstag ging es um mögliche EU-Maßnahmen, um Kinder, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen, insbesondere vor Menschenhandel und Ausbeutung zu schützen.

In der Entschließung, deren Abstimmung am Donnerstag auf der Tagesordnung der Plenarwoche stand, betonten die EU-Abgeordneten zudem eindrücklich die Bedeutung, ukrainischen Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Bildung in den EU-Mitgliedsstaaten unter minimalem bürokratischen Aufwand zu ermöglichen.

Dies beginnt für mich mit einer lückenlosen, systematischen Erfassung und Registrierung der Menschen, die nach Europa kommen. Nur so können die EU-Staaten den Zugang zu Bildungs-und Betreuungseinrichtungen bestmöglich organisieren und gleichzeitig Ansätze von Zwangsprostitution und Kinderpornographie zum Schutz der Menschen im Keim ersticken.

Aber auch für die Millionen Binnenvertriebenen in der Ukraine müssen weiter humanitäre Korridore eingerichtet werden, damit Medikamente und Hilfsgüter die Zivilbevölkerung ohne schuldhaftes Zögern erreichen können. Nur so wird es uns gelingen, eine weitere Eskalation der humanitären Krise abzuwenden.