Der „Bitcoin“ ist als virtuelle Kryptowährung nur eines der bekannteren Beispiele für mehr als 10.000 verschiedene Krypto-Anlagen, die inzwischen existieren. Bislang waren diese an den Finanzmärkten völlig unreguliert.

Das wird sich nun ändern. Am Plenardonnerstag haben die EU-Abgeordneten mit 529 Stimmen die erste EU-Regelung zur Rückverfolgung von Transfers von Kryptowerten und „E-Geld-Token“ angenommen.

Genau genommen soll die Gesetzgebung, auf die sich die Verhandlungsführer des EU-Parlaments und des Rates bereits im Juni 2022 vorläufig geeinigt hatten, sicherstellen, dass Transfers von Kryptowerten – wie jede andere Finanztransaktion auch – stets zurückverfolgt und somit verdächtige Transaktionen blockiert werden können.

Die sogenannte „Reiseregel“, die es im traditionellen Finanzwesen bereits gibt, wird in Zukunft also auch für Überweisungen von Kryptowerten gelten. Sie verlangt von Zahlungsdienstleistern, die Übermittlung von Angaben über Zahler und Zahlungsempfänger während der gesamten Zahlungskette zu gewährleisten. Dabei geht es vorrangig darum, Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und andere Straftaten zu verhindern.

Herausgeber von neuen Krypto-Anlagen müssen in Zukunft zudem alle relevanten Informationen zu den Umweltauswirkungen – wie beispielsweise dem Energieverbrauch -vorlegen. Die neue Verordnung schafft damit eine vernünftige Regulierungsstruktur, ohne den Bitcoin zu verbieten oder den bestehenden Markt zu „strangulieren“.

Mit der Abstimmung hat das EU-Parlament ein wichtiges Zeichen gesetzt!

„Die neue Regelung bringt Ordnung in den wilden Westen der Blockchain-Welt. Für neue Zulassungen ist in der EU künftig sicherzustellen, dass ihr Geschäftsmodell unsere Währungsstabilität nicht gefährdet. Die neuen Aufsichtsstrukturen werden zudem ein Bollwerk gegen Lehman-Brothers-Momente wie bei der Kryptobörse FTX sein“, so unser EVP-Berichterstatter Stefan Berger: „Die europäische Krypto-Anlage-Branche verfügt nun über eine regulatorische Klarheit, wie es sie in Ländern wie den USA nicht gibt“.

Die Regulierung wird künftig also Transparenz und Vertrauen für die Verbraucher schaffen und der Kryptobranche Rechtssicherheit bringen. Dies wird langfristig einen hohen Wettbewerbsvorteil für die EU bedeuten. Ich bin mir sicher, dass dies wiederum gerade für junge Technologien ein entscheidender Booster sein wird.