Während der vergangenen Plenarwoche besiegelte das EU-Parlament einen historischen Schritt für Kroatien und den derzeitigen Ministerpräsidenten Andrej Plenković: als zwanzigster EU-Mitgliedsstaat wird das Land am 01. Januar 2023 nun offiziell der Eurozone beitreten.

Nachdem sich der Parlamentsausschuss für Wirtschaft und Währung (ECON) mit dem rumänischen EVP-Kollegen Siegfried Mureşan als Berichterstatter bereits zuvor mit überwältigender Mehrheit für einen Beitritt Kroatiens ausgesprochen hatte, zog das EU-Parlament vergangenen Dienstag mit einer ebenfalls deutlichen Mehrheit von 539 Fürstimmen nach – eine Entscheidung, die ich überaus begrüße!

Unabhängige Bewertungen der Europäischen Zentralbank und der EU-Kommission im Juni dieses Jahrs bilden die Basis für den nun beschlossenen Eintritt Kroatiens in die Eurozone. Demnach erfüllt Kroatien alle Kriterien, die für eine Aufnahme in die Währungszone des Euro erforderlich sind.

Mein Kollege Markus Ferber, der wirtschaftspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im EU-Parlament, lobte Kroatien dafür, die Hürden der Aufnahmekriterien mit Bravour gemeistert zu haben. Dabei betonte er auch, dass Kroatien nach Jahren der gewissenhaften Haushaltspolitik in Sachen Staatsverschuldung sogar besser dastünde als „so manches etablierte Mitglied der Eurozone“. Mureşan hob zudem hervor, dass Kroatien trotz Corona-Krise eine der niedrigsten Inflationsraten der EU-Mitgliedsstaaten habe, sodass einem Beitritt in die Eurozone nichts mehr im Wege stünde.

Ich bin fest davon überzeugt, dass sowohl die Euro-Staaten als auch Kroatien selbst auf vielfältige Art und Weise von diesem Beitritt der gemeinsamen Währungszone profitieren werden. Unter anderem wird sich der bürokratische Aufwand bei Geschäften mit kroatischen Unternehmen deutlich minimieren. Auf dieser Grundlage können künftig auch Unternehmen der Eurozone leichter in Kroatien investieren und mitunter neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Als CDU/CSU-Gruppe stehen wir geschlossen hinter dem Beitritt Kroatiens zur Währungsunion. Das Ziel, die Stabilität der gemeinsamen Währung „Euro“ aufrechtzuerhalten, verbindet die EU-Mitgliedsstaaten miteinander.

Ich bin zuversichtlich, dass die Mitgliedschaft Kroatiens im „europäischen Gebiet der Geld- und Währungspolitik“ erst der Anfang ist: denn nach wie vor sind Reformen erforderlich, um das Land auch im europäischen Kontext wettbewerbsfähiger zu machen.

Damit setzte die deutliche Mehrheit im EU-Parlament, die sich für einen Beitritt Kroatiens ausgesprochen hat, ein klares Zeichen von Zuversicht und Vertrauen in Kroatiens Haushaltspolitik. Eine wichtige Wegmarke für unsere gemeinsame Währung.