„Künstliche Intelligenz“ (KI) ist eine der Schlüsseltechnologien der Zukunft und hat unter anderem das Potential, unsere Arbeitswelt durch eine Fülle von Daten in Kombination mit leistungsfähigen Algorithmen und Rechenkapazitäten tiefgreifend zu verändern.

In seinem Abschlussbericht warnte der Sonderausschusse des EU-Parlaments zu künstlicher Intelligenz im digitalen Zeitalter (AIDA) nun davor, dass die EU im weltweiten Wettlauf um die technologische Führungsposition ins Hintertreffen geraten ist und schnell aktiv werden muss.

In seinem Abschlussbericht spricht sich AIDA dafür aus, das enorme Potenzial der KI in den Mittelpunkt der Debatte zu stellen und weist auf die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten zum Beispiel bei der Bekämpfung von Pandemien, dem Klimawandel oder dem Welthunger hin.

Gleichzeitig bedürfte es eines grundrechtsorientierten und vertrauenswürdigen Regulierungsansatzes, der vor allem die Belange der Bürgerinnen und Bürgern der EU und nicht die Interessen der großen Tech-Firmen im Blick hat.

Dabei ist es der EVP-Fraktion im EU-Parlament besonders wichtig, sicherzustellen, dass wir beim digitalen Wandel niemanden zurücklassen und unsere Bürgerinnen und Bürger mit den notwendigen Kenntnissen ausstatten, gerade auch um KI-Talente in der EU zu halten.

Egal wie man persönlich zum Thema KI steht, diese Technologie wird in Zukunft entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg und den sozialen Zusammenhalt in der EU sein. Doch nachdem die EU jahrzehntelang internationale Standards gesetzt hat und bei der Herstellung und dem Einsatz von Spitzentechnologie führend war, sind wir in Sachen Digitalisierung und KI hinter führenden Kräften wie China und den USA zurückgefallen. Um im Bereich der KI tatsächlich wettbewerbsfähig zu werden, benötigen wir in Europa einen ambitionierten Rechtsrahmen, der auch Raum für Innovationen lässt.

Dafür müssen wir unsere gesetzgeberischen Prozesse beschleunigen und den Zugang zu Daten verbessern. Ziel muss es sein, den digitalen Binnenmarkt endlich vollständig zu harmonisieren und eine nachhaltige digitale Infrastruktur mit schneller Konnektivität aufzubauen.

Um die EU bestmöglich auf diese tiefgreifenden Veränderungen vorzubereiten, müssen jetzt schnell entsprechende wertegebundene Standards geschaffen werden, die sicherstellen, dass das Potenzial dieser Technologie ausgeschöpft werden kann und gleichzeitig auch den berechtigten datenschutzrechtlichen Bedenken Rechnung getragen wird.

Nur so kann verhindert werden, dass andere – nicht-demokratische – Akteure zu Normgebern im Bereich der KI werden. Schon jetzt wird KI auch immer mehr zu einem Instrument der Manipulation und des Missbrauchs in den Händen einiger Unternehmen und autokratischer Regierungen, die diese nutzen, um demokratische politische Systeme zu untergraben. Ich freue mich deshalb sehr, dass das Parlament den Abschlussbericht des Sonderausschusses mit großer Mehrheit angenommen hat und die EU damit auf einem guten Weg ist, ein entscheidender Akteur im Bereich der künstlichen Intelligenz zu werden.