Die andauernde Coronapandemie hat besonders junge EU-Bürgerinnen und Bürger hart getroffen. Der damit einhergehende Wegfall des persönlichen Austauschs, diverser Ausbildungsplätze und Nebenjobs sowie die erschwerten Bedingungen beim Berufseinstieg, behinderten vor allem junge Menschen in ganz Europa dabei, ihr Potenzial voll auszuschöpfen.

Deshalb soll sich 2022 alles um die Jugend in Europa drehen – und zwar im Rahmen des „Europäischen Jahres der Jugend.“ Aber was ist das „Europäische Jahr“ überhaupt?

Die Initiative des „Europäischen Jahres“ gibt es seit fast 40 Jahren, sie findet allerdings nicht zwangsläufig jedes Jahr statt. Mit Sensibilisierungskampagnen wird von Seiten der EU der länderübergreifende Austausch zu Themen angestoßen, die den nationalen Regierungen am Herzen liegen. Die Europäische Kommission schlägt dabei ein Thema vor, das anschließend vom Europäischen Parlament und den Regierungen der EU-Mitgliedstaaten angenommen wird.

Das „Europäische Jahr der Jugend 2022“, soll jungen Menschen in ganz Europa wieder eine positive Perspektive geben. Den für junge Menschen besonders relevanten Themen, wird bei wichtigen Entscheidungsprozessen noch mehr Bedeutung zukommen.

Während dieser Straßburgwoche stimmte das Europäische Parlament mit großer Mehrheit dafür, im kommenden Jahr in allen EU-Mitgliedsstaaten Veranstaltungen vor allem für junge Menschen zu organisieren.

Unter anderem sind Konferenzen, Initiativen für mehr Jugendbeteiligung bei der Politikgestaltung sowie Studien und Forschungsarbeiten über die Situation junger Menschen in der EU geplant.

Um oben genannte Vorhaben in die Tat umzusetzen, haben die Abgeordneten des EU-Parlaments die Mittel für die Programme Erasmus+ und Europäisches Solidaritätskorps um 8 Millionen Euro erhöht. Dieser beachtliche Betrag wurde zuvor bereits in den Verhandlungen mit dem EU-Rat vereinbart.

Die Entscheidung ist Teil des Aufbauplans „Next Generation EU“, der mit 806 Milliarden Euro im Rahmen des Mehrjährigen Finanzrahmens 2021-2027 unter anderem hochwertige Arbeitsplätze sowie Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten für junge Menschen schafft.

Das EU-Parlament hat mit seiner Entscheidung im Plenum zusätzlich dafür gesorgt, dass junge Menschen und Jugendorganisationen auf nationaler und EU-Ebene bereits in die Planungsphase einbezogen werden. Die Themen des „Europäischen Jahres der Jugend 2022“ werden dabei insbesondere von Gleichstellung über Klimawandel und Nachhaltigkeit bis hin zu den Themen Arbeitsplatz- und Arbeitsbedingungen reichen. Auch das Thema mentale Gesundheit wird im kommenden Jahr von großer Bedeutung sein.

Zudem sollen junge Menschen in wichtige Konsultationsprozesse wie die „Konferenz zur Zukunft Europas“, über die ich Sie in meinen vergangenen Newslettern bereits informiert habe, und andere öffentliche Maßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen eingebunden werden.

Zur Plattform der Konferenz zur Zukunft Europas gelangen Sie über folgenden Link: https://futureu.europa.eu/?locale=de.

Mir ist besonders wichtig, dass die lokalen und regionalen Ebenen in den EU-Mitgliedsstaaten von Anfang an miteingebunden werden. Hier kommt es auch auf das Engagement der Abgeordneten der Landtage, des Bundestages, aber auch des EU-Parlaments an. Gerade in Deutschland läuft Jugendpolitik über die Kommunen. Dort soll das Europäische Jahr auch medial noch intensiver beworben werden.

Auch die EVP, meine Fraktion im EU-Parlament, hat sich in diesem Zusammenhang besonders hohe Ziele gesteckt. Gemeinsam arbeiten wir derzeit an weiteren Möglichkeiten, unseren jüngeren Mitbürgerinnen und Mitbürgern das Thema Europa näherzubringen.

Um es mit den Worten meiner Kollegin und Vorsitzenden im Ausschuss für Kultur und Bildung des Europäischen Parlaments, Sabine Verheyen, zu sagen: “Das nächste Jahr wird den Grundstein dafür legen, jungen Menschen eine Plattform zu bieten, über die sie sich noch mehr Gehör verschaffen können.

Zu unseren geplanten Veranstaltungen, Möglichkeiten von Besuchen des Europäischen Parlaments in Brüssel und Straßburg sowie weiteren spannenden Aktionen werde ich Sie selbstverständlich informieren.