Ein Puzzleteil zur Erreichung unserer Klimaziele bis 2050 ist unbestritten das Vorantreiben einer gesunden Kreislaufwirtschaft.

Am Dienstag verabschiedete das EU-Parlament seinen Standpunkt zum neuen EU-Aktionsplan zur Kreislaufwirtschaft. Eines der Hauptanliegen dabei: Europäische Innovationskraft und Europas führende Rolle in der Welt auf dem Gebiet der Kreislaufwirtschaft zu konsolidieren und weiter auszubauen.

Allein im jahr 2016 wurden durch die Kreislaufwirtschaft EU-weit fast 147 Milliarden Euro an Wertschöpfung generiert und Investitionen von rund 17,5 Milliarden Euro getätigt. Dies geschah auch durch eine Umstellung auf Reparaturen, oder durch Recycling von Materialen. Mit diesen Investitionen unterstützt die EU bereits seit Jahren Forscherinnen und Forscher, die der Industrie innovative Technologien für eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft liefern.

Experten rechnen in den kommenden vierzig Jahren mit einer Verdopplung des weltweiten Verbrauchs an Ressourcen – der Aufbau einer effektiven Kreislaufwirtschaft ist deshalb unumgänglich, und das nicht nur in Europa.

Genau dafür steht der neue Aktionsplan, über den diese Woche abgestimmt wurde. Da ein beachtlicher Teil der Umweltauswirkungen eines Produktes bereits im Design festgelegt wird, setzt das vom Europäischen Parlament beschlossene Paket genau dort an. Über eine Design-Richtlinie sollen in Zukunft Mindestanforderungen für die Haltbarkeit oder Wiederverwertbarkeit von beispielsweise Textilien gestellt werden, um auch in der Textilbranche einer „Wegwerf-Mentalität“ vorzubeugen.

Ein zusätzlicher Fokus des verabschiedeten Pakets liegt auf dem sogenannten „Recht auf Reparatur“, das besonders für Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik gelten soll. Zu diesem Thema erhalte ich des Öfteren Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern, die sich um die Haltbarkeit von Produkten und die damit einhergehende vermeidbare Müllproduktion sorgen, obgleich sicher erwähnenswert ist, dass deutsche und europäische Unternehmen zu den weltweit führenden in der Entsorgungswirtschaft gehören.

Trotzdem können wir Herausforderungen wie Ressourcenknappheit und wachsende Müllberge nicht im Alleingang lösen. Der neue Aktionsplan beinhaltet deshalb auch Vorschläge zu Abfallexporten und Wertschöpfungsketten auf globaler Ebene. Diese Innovationskraft, die Europa zum globalen Vorreiter macht, soll nun weiter ausgebaut, und so nicht zuletzt attraktive Arbeitsplätze geschaffen werden.