Sauberes und qualitativ-hochwertiges Trinkwasser ist eine Notwendigkeit und darf kein Luxus sein!

Laut EU-Kommission könnte ein geringerer Verbrauch von abgefülltem Wasser den Haushalten in der EU helfen, über 600 Millionen Euro pro Jahr einzusparen. Eine beachtliche Summe. Steigendes Vertrauen in Leitungswasser kann außerdem dazu beitragen, Kunststoffabfälle aus Einweg-Plastikflaschen zu reduzieren.

Um Bürgerinnen und Bürgern zu ermöglichen, zwischen Leitungswasser und Flaschenwasser gleichwertig zu entscheiden, muss die Qualität des Leitungswassers erhöht werden. Um den Zugang zu Wasser zu verbessern, sollten die Mitgliedstaaten andererseits die kostenlose Bereitstellung von Wasser in öffentlichen Gebäuden oder – gegen eine geringe Servicegebühr – beispielsweise für Kunden in Restaurants und Kantinen fördern. Diese Anliegen adressiert die neue EU-Trinkwasserrichtlinie, die eine 20-Jahre alte Richtlinie ersetzt. Höchste Zeit!

Das Europaparlament gab am Dienstag grünes Licht für die neue Trinkwasser-Richtlinie und reagierte so auf die Forderungen von über 1,8 Millionen EU-Bürgerinnen und Bürgern. Sie initiierten mit „Recht auf Wasser“ die erste Europäische Bürgerinitiative, die in ein EU-Gesetz mündete. Ich begrüße die Ansätze und den Einfluss solcher Initiativen und hoffe auch in Zukunft auf inhaltliche Anstöße.

In der Debatte am Donnerstag forderten die Abgeordneten des EU-Parlaments die Mitgliedsstaaten auf, das bestehende EU-Wasserrecht durchzusetzen. Denn eine EU-Richtlinie kann nur greifen, wenn die Mitgliedstaaten ihr Folge leisten. Innerhalb von zwei Jahren nach Inkrafttreten müssen die Mitgliedstaaten die nötigen Änderungen nun umsetzen. Ich sehe dieser Umsetzung mit Optimismus entgegen.