Frauen sind in Führungspositionen nach wie vor unterrepräsentiert: in den größten Unternehmen in der EU sind nur 8 % der Vorstandsvorsitzenden Frauen; in den größten börsennotierten Unternehmen, die in der EU registriert sind, sind weniger als 29 % der Vorstandsmitglieder, Frauen.

Bereits 2012 hat die EU-Kommission vorgeschlagen, dass der Frauenanteil in Unternehmensvorständen bis 2020 auf 40 % steigen soll. Das Europaparlament hat dem Vorschlag bereits 2013 zugestimmt, seitdem ist das Dossier im EU-Rat blockiert. Das Europaparlament will nun einen Abschluss unter deutscher Ratspräsidentschaft erreichen.

Auch die CDU/CSU Gruppe im Europäischen Parlament bemängelt, dass Frauen in Führungspositionen in vielen Bereichen nach wie vor unterrepräsentiert sind, obwohl sie fast die Hälfte der Erwerbstätigen und mehr als die Hälfte der Hochschulabsolventen in der EU ausmachen. Wir unterstützen nachdrücklich Maßnahmen, die Frauen helfen, besser in Spitzenpositionen aufzusteigen. Transparente Kriterien für die Kandidatenauswahl sowie die Bevorzugung des unterrepräsentierten Geschlechts bei gleicher Qualifikation, sind Schritte in die richtige Richtung.

Aus Sicht der EVP-Fraktion ist es höchste Zeit, die Kommissionsvorschläge aus dem Jahr 2012 zum Abschluss zu bringen – hier sollte die deutsche Ratspräsidentschaft liefern.

Darüber hinaus sollte die Politik die notwendigen Voraussetzungen schaffen, dass Familie und Karriere besser vereinbar sind. Nur dann ist eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern am Erwerbsleben sowie eine ausgewogene Vertretung beider Geschlechter in Gesellschaftergremien wirklich erreichbar. Dazu gehören auch Lohngerechtigkeit und Entgelttransparenz. Klar ist aber auch: beides darf aber nicht zu Lasten kleiner und mittlerer Unternehmen gehen.