Europa droht im globalen Wettbewerb den Anschluss zu verlieren. Wenn wir nicht das „Freiluftmuseum der Welt“ werden wollen, dann müssen wir unsere Forschungsaktivitäten in Europa bündeln und stärken, um so die Innovationskraft unseres Kontinents auszubauen. Das EU-Parlament skizzierte nun, wie dies aussehen sollte.

Lange war Europa ein, wenn nicht der führende Wirtschaftsraum dieser Erde. Zuletzt erleben wir jedoch, wie andere Regionen immer mehr an uns vorbeiziehen. Die größten und die dynamischsten Unternehmen vieler Branchen sitzen nicht mehr in Europa, sondern in den USA, China oder anderswo. Wenn wir den Anschluss nicht verlieren und unseren Wohlstand sichern wollen, dann müssen wir besser werden. Das geht nur ,wenn wir in manchen Fragen als Europäer enger zusammenarbeiten.

Ein erster Schritt dazu war „Horizont 2020“. Dieses Programm der Europäischen Union für die Zeit von 2014-2020 war das bisher größte Forschungs- und Innovationsprogramm, das unser Kontinent je gesehen hat. Doch diese 80 Milliarden Euro sind fast aufgebraucht und wir sind noch lange nicht am Ziel. Daher soll nun ein neues Rahmenprojekt auf den Weg gebracht werden: „Horizont Europa“.

Das Europäische Parlament legte in dieser Woche seine Position zu dieser Initiative fest. Das neue Forschungsprogramm soll über einen Finanzrahmen von bis zu 100 Milliarden Euro verfügen und würde somit das weltweit größte Forschungs- und Entwicklungsprogramm. Ziel ist es, die Forschungslücke zwischen Europa und den USA und China zu schließen und die europäische Wirtschaft stark, nachhaltig und wettbewerbsfähig zu machen. Das Programm zielt daher zum einen darauf ab, exzellente Forschung besonders zu fördern. Zugleich soll auch wirtschaftlich schwächeren Regionen Europas eine Perspektive für neue Dynamik eröffnet werden.

Horziont Europa soll auf mehrere Forschungsschwerpunkte ausgerichtet werden:

  • Quantum-Technologie, Digitalisierung und künstliche Intelligenz
  • CO2 freie Energieerzeugung und konkrete Etablierung klimafreundlicher Technologien in der Industrie
  • Medizinische Forschung, insbesondere im Kampf gegen Krebs
  • Erhalt des Europäischen Kulturerbes und Stärkung der Kreativwirtschaft

Da die Innovationskraft der kleinen und mittelständischen Unternehmen eine große Stärke Deutschlands und Europas ist, sollen gerade diese Akteure von Horizont Europa profitieren. So soll beispielsweise eine zentrale Anlaufstelle diese Unternehmen dabei unterstützen, Innovationen vom Labor bis zur Marktreife zu führen.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier.