Der Strommarkt in Europa ist bisher sehr national und oft durch Monopole geprägt. Dies treibt die Preise und lässt Potenziale ungenutzt. Mit einem ganzen Gesetzespaket soll der Markt nun europäischer, wettbewerbsfähiger und verbraucherorientierter werden.

Bereits im Herbst 2016 hatte die EU-Kommission ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Reform des EU-Energiemarkts vorgelegt. Mit diesem sollten unter anderem Milliardeninvestitionen angeschoben, die Energieeffizienz verbessert und erneuerbare Energien gestärkt werden. Nach langen Verhandlungen über diese komplexe Materie hat das EU-Parlament nun für ein umfassendes Reformpaket für den europäischen Strommarkt gestimmt. Ziel sind mehr Wettbewerb und somit sinkende Preise für die Verbraucher, eine stärkere Vernetzung der Strommärkte, die Steigerung der Energieeffizienz und langfristig auch die Förderung einer kohlenstoffarmen Energiewirtschaft.

Für die Verbraucher soll die Förderung einer dynamischen Preisgestaltung sowie intelligenter Stromzähler zu Einsparungen bei Energieverbrauch und Energiekosten führen. Zusätzlich sollen mehr Transparenz und Freiheit bei der Wahl und dem Wechsel des Stromanbieters die Position der Verbraucher stärken.

Um die Stabilität unseres Stromnetzes zu verbessern, soll das schwankende Angebot auf dem Strommarkt besser ausgeglichen werden. Dazu wurde nun die Stärkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von Netzbetreibern beschlossen. Diese bessere Verknüpfung der europäischen Netze ist eine entscheidende Voraussetzung für eine erfolgreiche Energiewende. Nur wenn Strom effektiv auch über Ländergrenzen hinweg fließen kann, können wir die verschiedenen Quellen erneuerbarer Energie effizient und damit zuverlässig und kostengünstig nutzen.

Um eine stetige Entwicklung hin zu einem kohlenstoffarmen Energiesektor zu unterstützen, beschloss das Europäische Parlament zudem, die Subventionierung von Kohlekraftwerken in Europa perspektivisch auslaufen zu lassen. Mittelfristig müssen effiziente Gaskraftwerke als Reserve für wind- und sonnenarme Zeiten genutzt werden.

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