Seit einiger Zeit erobern Airlines aus der Golfregion und anderen Drittstaaten europäische Flughäfen. Oftmals tun sie dies jedoch mit kräftiger Unterstützung ihrer Herkunftsländer und verzerren damit den Wettbewerb. Das EU-Parlament stimmte nun für ein Schutzinstrument, welches künftig wieder für faire Bedingungen sorgen soll.

Der europäische Luftverkehrsmarkt ist schon lange hart umkämpft. Seit einigen Jahren wird der Wettbewerb jedoch durch neue Akteure stark verzerrt. Mit der Unterstützung ihrer Regierungen im Rücken schicken sich verschiedene Airlines aus Drittstaaten an, ihre europäischen Konkurrenten auszustechen. Als besonders aggressiv werden die Fluggesellschaften aus der Golfregion sowie Turkish Airlines als halbstaatliches Unternehmen eingeschätzt. Auch chinesische und russische Fluggesellschaften sind eher staatswirtschaftlich bestimmt, sodass diese die in der EU heimischen Fluglinien teils unterbieten können. Verdrängungswettbewerbe zu Lasten europäischer Airlines finden vor allem im außereuropäischen Passagierflugverkehr statt. Aber auch innerhalb Europas sind sowohl im Passagier-, als auch im Frachtverkehr bereits Verschiebungen der Marktanteile hin zu außereuropäischen Airlines zu verzeichnen.

Diese Verzerrung des Wettbewerbs hat nun die EU auf den Plan gerufen. Wir stehen für Wettbewerb, aber unter fairen Bedingungen! Der aktuelle Verdrängungswettbewerb geht zulasten hiesiger Airlines und bedroht am Ende auch Aspekte wie die Sicherheit im Flugverkehr. Daher beschloss das Europäische Parlament nun die Schaffung eines robusten Schutzinstruments. Damit soll künftig auf die Diskriminierung europäischer Fluggesellschaften in Drittstaaten, etwa bei Landerechten oder die unzulässige Subvention von Airlines aus Drittstaaten, reagiert werden können. Schon bei einer drohenden Schädigung dürfen finanzielle Strafen oder die Einschränkung von Rechten bei Starts und Landungen oder Bodenabfertigung eingeleitet werden. Mit der Verordnung schließt die EU zu den USA auf, die bereits seit Jahren ein Schutzinstrument für ihre heimischen Airlines hat.